Aufsteiger TSV Bad Saulgau besiegte zum Saisonauftakt am vergangenen Samstagabend in der fast voll besetzten Kronriedhalle den stark eingeschätzten Mitaufsteiger Remshalden überraschend deutlich mit 29:21 (13:10). Nach der eher durchwachsenen Vorbereitung des TSV und der starken Saisonleistung sowie souveränen Vorbereitung der Gäste hatte kaum jemand in der Halle ein solches Ergebnis erwartet.
Der TSV begann besonnen, ließ sich von den sehr schnell agierenden Gästen nicht aus der Ruhe bringen. Nur in den ersten Minuten hatte der Sportverein mit den schnellen Tempogegenstößen Erfolg, danach stellte sich die Abwehr der Hausherren sehr gut auf die wendigen Remshaldener ein. TSV-Torhüter Patrick Maas zeigte glänzende Paraden und verunsicherte den Gegner zusätzlich. Nur Rechtsaußen Marc-Aures Baldauf bekam die TSV-Abwehr selten in den Griff, er konnte acht Mal erfolgreich abschließen und war damit bester Torschütze des Spiels.
Im Angriff nahm der TSV etwas Tempo aus dem Match, spielte sichere Pässe, wartete geduldig, bis ein Mitspieler frei stand und wurde mit zunehmender Spieldauer auch treffsicherer. So konnte vor allem der Rückraum mit Jonas Dück, Marc Kuttler und Daniel Balan Akzente setzen. Auch Fabian Kohler auf Linksaußen und in der zweiten Hälfte Alexander Kilian auf Rechtsaußen waren vom Gegner nur schwer in den Griff zu bekommen. Sie erzielten teils spektakuläre Treffer.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts kam sie dann doch, die(kurze) Schwächephase des TSV. Die Angriffe wurden beim Stande von 13:10 für den TSV plötzlich schlampig vorgetragen, der Gegner kam Treffer um Treffer heran und konnte in der 35. Minute zum 14:14 ausgleichen. Doch die Platzherren besannen sich alter Tugenden, konzentrierten sich wieder und ließen den Ball wieder besser laufen. Obwohl der TSV von den Unparteiischen acht Zweiminutenstrafen verhängt bekam und oft in Unterzahl spielen musste, hatte man eigentlich nicht mehr das Gefühl, dass das Spiel eine Wendung nehmen würde. Dann nahm Cheftrainer Thomas Potzinger einen taktischen Wechsel vor und brachte für den bis dato sehr gut aufgelegten Torhüter Patrick Maas Youngster Laines Schmid. Dieser zeigte sensationelle Paraden und brachte die gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung. Die Offensive des Sportvereins kam fast zum Erliegen, der TSV setzte sich durch klug vorgetragene Angriffe weiter Treffer um Treffer ab und so war der Sieg am Ende auch in dieser Höhe verdient.
SV-Trainer Engelbert Eisenbeil zeigte sich beim Pressegespräch nach dem Spiel enttäuscht. "Ich war gewarnt, weil ich schon als Spieler in dieser Halle vor vielen Zuschauern auftrat. Da kann man schon nervös werden. Zu Beginn haben wir ganz ordentlich gespielt, die zweite Halbzeit war bei uns absolut desolat, vor allem auf den Halbpositionen. Es sind drei, vier Spieler verletzt, aber das soll keine Entschuldigung für unsere schlechte zweite Halbzeit sein. Wir waren zu hektisch und hätten das Tempo mehr verschleppen sollen. Das hat Bad Saulgau besser gemacht. Die beiden roten Karten am Ende gegen uns waren meiner Meinung nach Fehlentscheidungen", sagte der SV-Coach.
Seinem Gegenüber TSV-Chefcoach Thomas Potzinger war dagegen die Erleichterung deutlich anzumerken. "Zunächst muss ich mich beim Verein, bei den Helfern und bei meinem Team bedanken, dass wir jetzt drei Mal pro Woche trainieren können, sonst wäre eine solche Leistung nicht möglich gewesen. Wir haben uns nach der Vorbereitung entschieden, im Angriff eher etwas Tempo wegzunehmen und dann geduldig unsere Chance zu nutzen", sagte Potzinger. "Trotzdem waren wir zu Beginn der zweiten Halbzeit zu nachlässig, aber wir haben zurück ins Spiel gefunden. Unsere Torhüter haben heute zudem eine Super-Leistung gezeigt und es war heute richtig, dass wir drei Torhüter aufgestellt haben. Wir sind ein Team und wir haben heute gezeigt, dass es harmoniert", freute sich Potzinger.
Es folgen nun drei Auswärtsspiele. Nächster Gegner ist am Samstag, 30. September der TV Steinheim. Spielbeginn in der Georg-Finkhalle in Gerstetten ist um 20 Uhr.
TSV: Bakos, Maas, Schmid alle im Tor, Dück (5), Schäfer (3/davon 2 Siebenmeter), Kuttler (5), Balan (4), Fritz (1), Kilian (2), Weisser (2), Martin (2), Kohler (5/1), Schnell, Jung.
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