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Thomas Lehenherr

Acht-Tore-Vorsprung reicht nicht zum Sieg

In einem spannenden und über weite Streckenbegeisterndem Match trennten sich der TSV Bad Saulgau und die SG Hegensberg-Liebersbronn am vergangenen Samstag 27:27 (16:12). Die Kronriedhalle war bis auf den letzten Platz besetzt, im Foyer standen die Zuschauer noch in Dreiherreihen, um ihren TSV anzufeuern.

Das große Zuschauerinteresse schienen sich die Akteure auf dem Parkett auch zu Herzen zu nehmen. Es ging sofort mit hohem Tempo los, doch zunächst mit Vorteilen für die Gäste, die als klarer Favorit angereist waren. Der TSV war wohl noch mit den Gedanken in der Kabine, schon stand es nach gut drei Minuten 3:0 für die Spielgemeinschaft. Routinier YannikHeetel hatte dabei großen Anteil am rasanten Beginn und Erfolg der Gäste. Ein schöner Rechstaußen-Treffer von Dean Martin beendete die Unsicherheiten auf Seiten der Platzherren und der TSV zündete den Turbo. Ein 5:0-Lauf brachte Bad Saulgau in Front und die Halle verwandelte sich in einen Hexenkessel. Angepeitscht von der Atmosphäre steigerte sich der TSV von Minute zu Minute. Die Abwehr um den etwas angeschlagenen Marco Weisser war schnell auf den Beinen und stellte sich auf die körperlich starken und gefürchteten gegnerischen Rückraumspieler perfekt ein. Auch die TSV-Offensive zeigte sich kombinationsfreudig, riss durch gutes Stellungsspiel Lücken in die gegnerische Abwehr und auch mit der Chancenverwertung konnte das Trainergespann diesmal sehr zufrieden sein. Jonas Dück, Yannik Beuttertrafen aus dem Rückraum und der siebenfache Torschütze Niklas Gönner stahl sich durch die gegnerische Abwehr und setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene, die Kreisläufer Patrick Fritz und Marc Kuttler zogen Gegenspieler auf sich und schufen Räume. Kapitän Fabian Kohler war vor allem für die Siebenmeter-Strafwürfe zuständig und Moritz Schnell unter anderem für die Konter. Es entwickelte sich ein begeisterndes Match mit einem feldüberlegenen TSV. Auch Torhüter Laines Schmid parierte glänzend brachte die eigentlich treffsicheren Rückraumspieler der SG zeitweise schier zur Verzweiflung. Während der Gegner mehrmals die Torhüter wechselte, blieb Schmid fast die ganze Spielzeit über im Kasten des TSV. So war die Halbzeitführung von 16:12hoch verdient.

Die Fans rieben sich verwundert die Augen, als der TSV nach der Pause sogar noch eine Schippe drauflegte und die Gäste weiter distanzierte. Die SG um ihren erfahrenen Akteur Alexander Stammhammer waren fast ratlos, als der TSV nach 42 Minuten mit acht Treffern in Front lag. SG-Trainer VeitWager schwante Böses, zog mit einer Auszeit die Reißleine und stellte die Abwehr von der defensiven 6:0- auf die offensive 3:2:1-Variante um. Es folgte der Bruch im Spiel des TSV. Urplötzlich wurde das Spiel der Platzherren unsicher, Fehler häuften sich, der Gegner witterte Morgenluft und arbeitete sich Treffer um Treffer heran. Auch ließ die Kraft beim TSV nach und in der 58. Minute war es dann soweit:Simon Nicolai Mehlitz erzielte den Ausgleich zum 26:26. Der unermüdlich rackernde TSV-Spielmacher Niklas Gönner legte erneut einen Treffer vor, die SG zog wieder nach. Am Ende hatte der TSV sogar Glück, dass er nach einem unnötigen Ballverlust nicht sogar das Match noch verlor.

TSV-Coach Markus Weisser zeigte sich im anschließenden Pressegespräch trotz des ärgerlichen Punktverlustes zufrieden. „Wir haben ein tolles Spiel gesehen. Vor dem Match haben wir gesagt, dass wir mit einem Punkt zufrieden wären, nun ist es ein Punktverlust. Aber uns ist am Ende auch etwas die Kraft ausgegangen. Die Umstellung des Gegners auf die 3:2:1-Abwehr müsste uns eigentlich mit unseren vielen jungen und schnellen Spielern liegen, aber das hat leider nicht gut geklappt. Wir haben bis zur 45. Minute alles gegeben und unser Publikum war wirklich fantastisch und hat uns sehr geholfen. Jetzt hoffen wir nach unserem ersten Auswärtssieg seit eineinhalb Jahren letzte Woche auf weitere Auswärtspunkte auch nächste Woche gegen Esslingen“, sagteWeisser. Sein Gegenüber SG-Trainer Veit Wager war sichtlich enttäuscht über die Leistung seines Teams. „Glückwunsch an den TSV, an die gute Atmosphäre hier. Ich bin sehr unzufrieden, wir haben viel zu lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Der Kampf wurde am Ende noch belohnt, aber handballerisch bin ich sehr enttäuscht von meiner Mannschaft. Vieles ist neu bei uns, Trainer, neue Spieler, wir sind noch gar nicht richtig in die Saison gestartet, es gab bislang viele Unterbrechungen. Unsere Saisonziele sind zweitrangig, wir müssen uns zuerst noch finden“, sagte Wager, der mit seinem Team von vielen Experten als Kandidat für die oberen Plätze gehandelt wird.

Am kommenden Samstag, 16. November reist der TSV nach Esslingen. Abfahrt des kostenlosen Fanbusses ist um 16:15 Uhr vor der Stadthalle. Spielbeginn gegen TEAM Esslingen ist um 20 Uhr.

TSV: Bakos, Schmid (beide im Tor), Dück (3), Fritz (1), Gönner (7), Kuttler (1), Kohler (5/davon 4 Siebenmeter), Schnell (1), Weisser (2), Strommer, Lang, Martin (3), Beutter(4).

 

Zweite und TSV-Frauen siegen

Die zweite Männermannschaft trat am Samstag im Vorspiel zur Ersten in der Kronriedhalle gegen den SV Bad Buchau an, tat sich lange Zeit schwer, produzierte trotz spielerischer Überlegenheit viele individuellen Fehler. Sie konnte dann aber am Ende einen letztendlich klaren 27:21-Sieg (Halbzeit 11:8) einfahren und verbesserte sich auf Tabellenplatz 3. Die neue Frauenmannschaft des TSV trat nach dem Match der ersten Männermannschaft um 20 Uhr vor immer noch fast voll besetzter Kronriedhalle gegen den SV Bad Buchau 2 an und gewann unter dem Jubel der Fans verdient mit 32:27 (15:11).Das Team des Trainergespanns Michael Reck / Patrick Fritz arbeitete sich mit diesem Sieg auf Tabellenplatz 2 vor.

 

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